Der Begriff „CV Parsing“ (auch automatische Lebenslauferkennung) bedeutet das maschinelle Auslesen, die Analyse und die strukturierte Aufbereitung von Daten aus Lebenslaufdokumenten.
Auf den ersten Blick scheint das CV Parsing nicht für jedes Unternehmen einen Zugewinn darzustellen, d.h. bis zu dem Punkt, der eine bestmögliche Usability im Bewerbungskontext, thematisiert. Denn auch bei wenigen Bewerbungen pro Jahr, die aber sicher zu besetzen sind, da die High Potentials dringend gebraucht werden, ist eine solche Prozessoptimierung sinnvoll.
Der Bewerber bekommt somit schon zu Beginn das gute Gefühl der persönlichen Wertschätzung vermittelt, da dieser nicht mehr jede Station und jede Zeile seines Lebenslaufs in ein vom Unternehmen vorgegebenes Datenbankfeld eintragen muss und so womöglich einem Abbruch des Bewerbungsverfahrens immer näherkommt.
Betriebswirtschaftlich betrachtet, fällt die Aufrechnung des Nutzens gegen die Kosten hierdurch eventuell schwerer, da nicht immer klar ist, welcher Bewerber wäre auch ohne CV Parsing ins Unternehmen gewechselt und welcher Kandidat kam nur deshalb, ist aber für das Unternehmen umso wichtiger. Hier hilft nur das Sammeln von Erfahrungswerten.
Seinen Namen „CV Parsing“ oder auch „CV Parser“ erhält die Funktion aus der lateinischen Abkürzung für den Begriff Lebenslauf. Die bereits angesprochene Kurzform hierfür lautet CV (Curriculum Vitae) und ist ebenfalls im deutschen Sprachraum gebräuchlich. Auch wenn der Lebenslauf nur ein Dokument im Bewerbungsprozess darstellt, ist es meist das Umfangreichste von allen, sodass eine große Zeitersparnis entsteht, wenn es maschinell „geparsed“ (to parse = syntaktisches analysieren) werden kann, um es in das Bewerbermanagement zu übertragen.
Wie bereits zuvor angedeutet, übernimmt die Parsingfunktion die Texterkennung und befüllt danach die relevanten Felder eines Bewerbungsformulars automatisch mit den gefundenen Daten. Diese CV-Parsing-Technologie identifiziert dabei Namen und Anschrift, Qualifikationen, Schulbildung, Ausbildungsstationen und Berufserfahrungen. Anschließend muss der Bewerber oder Personalsachbearbeiter nur noch kleine Ergänzungen und Korrekturen vornehmen, falls die Algorithmen Probleme mit dem Layout hatten. Im Regelfall sind aber weder einseitige noch mehrseitige Lebensläufe problematisch, da sich nicht zuletzt die künstliche Intelligenz hinter dieser Funktion stetig weiterentwickelt.
CV Parsing stellt in erster Instanz eine Arbeitserleichterung für den HR-Mitarbeiter dar und in zweiter Instanz für den Bewerber, da beide nicht mehr damit beschäftigt sind, ehemals digitale Daten händisch in ein Datenbankfeld einzutragen. Egal, von welcher Seite auf dieses Problem geblickt wird, jeder spart Zeit. Zeit, die in unserer Gesellschaft ein knappes Gut darstellt und daher wo immer es geht, für gut befunden wird, wenn diese nicht durch unsinnige Prozesse der Verschwendung anheimfällt. Das heißt im Umkehrschluss, dass ein Unternehmen welches durch schlanke Prozesse und Arbeitserleichterungen auffällt, eher als „smart“ und „sexy“ wahrgenommen wird und so Begehrlichkeiten weckt, was wenn es diese Form der Optimierung unterließe. Somit spricht einiges dafür das CV Parsing als Teil einer Employer-Branding-Strategie zu verstehen, die langfristig das Überleben des Unternehmens sichert.